Integrativ-Prozessualer Marketingansatz
Warum der Integrativ-Prozessuale Marketingansatz Ihr Unternehmen auf das nächste Level hebt
In einer Zeit, in der Unternehmen ständig mit Herausforderungen wie globalem Wettbewerb, digitaler Transformation und zunehmender Marktkomplexität konfrontiert sind, ist es entscheidend, dass Führungskräfte über die besten Werkzeuge und Strategien verfügen, um ihre Organisationen erfolgreich zu steuern. Traditionelle Ansätze, wie der 4P-Marketing-Mix, stammen aus einer Ära, in der die Marktbedingungen vergleichsweise einfach und berechenbar waren. Doch die Welt hat sich verändert und mit ihr die Anforderungen an die Markenführung und an das Marketing. Hier kommt der Integrativ-Prozessuale Marketingansatz (IPM-Ansatz) von Prof. Dr. Roland Mattmüller ins Spiel, der eine umfassendere, dynamischere und zielgruppenorientierte Perspektive bietet.
Ein überholter Klassiker: Die Limitierungen des 4P-Ansatzes
Der 4P-Marketing-Mix, bestehend aus Product, Price, Place und Promotion, war lange Zeit das Herzstück vieler Marketingstrategien und wird auch heute noch vielerorts angewandt. Er half Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen auf dem Markt zu positionieren. Doch dieser Ansatz, der in den 1960er Jahren entwickelt wurde, betrachtet Marketing isoliert von anderen Unternehmensbereichen und stellt das Produkt in den Vordergrund, während Kundenbedürfnisse, dynamische Marktbedingungen sowie strategische Aspekte oft unzureichend berücksichtigt werden.
In einer Zeit, in der Konsumenten informierter und anspruchsvoller denn je sind und die Märkte sich ständig weiterentwickeln, wirkt der 4P-Ansatz zunehmend starr und unflexibel. So müssen sich beispielsweise im dynamischen Umfeld von Software-as-a-Service alle Angebote, Produkte, Preisstrukturen und Vertriebswege kontinuierlich an wechselnde Bedürfnisse und Technologien anpassen, um wiederkehrenden Konsum sicherzustellen. Die Betonung auf die vier Marketinginstrumente vernachlässigt wichtige Aspekte wie die Integration von Unternehmensprozessen, die Anpassungsfähigkeit an Marktveränderungen und die Notwendigkeit, Kunden langfristig zu entwickeln und zu begeistern.
Der Integrativ-Prozessuale Marketingansatz: Eine moderne Antwort auf komplexe Herausforderungen
Im Gegensatz dazu bietet der Integrativ-Prozessuale Marketingansatz eine ganzheitliche Sichtweise, die weit über die traditionellen 4Ps hinausgeht. Dieser Ansatz integriert alle relevanten Unternehmensprozesse und stellt den Kunden in den Mittelpunkt jeder Entscheidung. Diese prozessuale Sichtweise ermöglicht es Unternehmen, flexibler auf Marktveränderungen zu reagieren und gleichzeitig eine tiefere, langfristige Beziehung zu ihren Zielgruppen sowohl auf Absatz- als auch Beschaffungsmärkten aufzubauen.
1. Ganzheitliche Prozessintegration: Im modernen Marketing geht es nicht mehr nur um isolierte Maßnahmen zur Produktplatzierung oder Preisgestaltung. Es geht darum, sämtliche Prozesse im Unternehmen strategisch zu integrieren – von der Produktion über den Vertrieb bis hin zur Kundenbetreuung. Diese Integration schafft Synergien, erhöht die Effizienz und ermöglicht es, schnell auf Veränderungen im Markt oder im Zielgruppenverhalten zu reagieren.
2. Kundenorientierung als Schlüssel: Anstatt Produkte zu entwickeln und dann nach Käufern zu suchen, beginnt der Integrativ-Prozessuale Marketingansatz beim Kunden. Er analysiert und versteht die Bedürfnisse der Zielgruppen und entwickelt darauf basierend Produkte und Dienstleistungen. Diese konsequente Kundenorientierung ist ein zentraler Erfolgsfaktor in einer Welt, in der Kundenloyalität und -zufriedenheit über den langfristigen Erfolg eines Unternehmens entscheiden.
3. Langfristige Beziehungspflege: Kurzfristige Verkaufsziele sind wichtig, aber sie dürfen nicht den Blick auf das größere Ziel verstellen: den Aufbau und die Pflege langfristiger Kundenbeziehungen. Der Integrativ-Prozessuale Marketingansatz legt großen Wert darauf, dass Unternehmen nicht nur ihre aktuellen Kunden zufriedenstellen, sondern sie langfristig zu begeistern und damit an sich zu binden. Dies führt zu wiederkehrenden Umsätzen, Empfehlungen und einem stetigen Wachstum des Kundenstamms.
4. Dynamische Anpassungsfähigkeit: In einer Welt, in der Veränderungen die einzige Konstante sind, müssen Unternehmen flexibel und agil bleiben. Der Integrativ-Prozessuale Ansatz fördert die kontinuierliche Überprüfung und Anpassung von Strategien und Prozessen, um sicherzustellen, dass das Unternehmen stets auf dem neuesten Stand ist und den aktuellen Marktanforderungen gerecht wird.
5. Führungsphilosophie für das 21. Jahrhundert: Der Integrativ-Prozessuale Marketingansatz ist nicht nur eine Marketingstrategie, sondern auch eine Führungsphilosophie. Er fördert eine ganzheitliche Denkweise, bei der Führungskräfte die Bedeutung der Integration von Abteilungen, Prozessen und Zielen verstehen und anwenden. Diese Philosophie schafft eine Unternehmenskultur, in der die Bedürfnisse aller Anspruchsgruppen und die Anpassungsfähigkeit des Unternehmens im Vordergrund stehen. Sie hilft Führungskräften dabei, ihre Organisationen so zu steuern, dass sie nicht nur auf Veränderungen reagieren, sondern diese aktiv gestalten und vorantreiben.
Integration von Vertrieb und Marketing: Eine übergreifende Unternehmensfunktion
Ein zentraler Aspekt, der den Integrativ-Prozessualen Marketingansatz von klassischen Modellen wie dem 4P-Ansatz unterscheidet, ist die Integration des Vertriebs in die Marketingstrategie. Der IPM-Ansatz hebt sich dadurch ab, dass er Marketing nicht nur als funktionalen Bereich betrachtet, sondern als integralen Teil einer umfassenden Unternehmensstrategie, die den Vertrieb als essenziellen Bestandteil einbezieht. Diese enge Verzahnung ermöglicht es, sowohl Marketing- als auch Vertriebsaktivitäten nahtlos zu koordinieren, was in einer effizienten und effektiven Marktbearbeitung resultiert.
Indem der IPM-Ansatz Marketing und Vertrieb nicht nur als Instrumente, sondern als zentralen Bestandteil des marktorientierten Denkens und Handelns betrachtet, bietet er eine Lösung für die oft problematische Schnittstellenfunktionalität des 4P-Ansatzes. Diese Philosophie fördert eine enge Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen und sorgt dafür, dass alle Unternehmensbereiche auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet sind: den nachhaltigen Erfolg durch langfristige Kundenloyalität.
Anwendung des IPM im Beschaffungsmarkt und Employer Branding
Ein weiterer entscheidender Vorteil des Integrativ-Prozessualen Marketingansatzes ist seine Anwendbarkeit über den klassischen Absatzmarkt hinaus. Der Ansatz kann auch effektiv auf den Beschaffungsmarkt und insbesondere im Bereich des Employer Branding angewendet werden. In Zeiten, in denen der Wettbewerb um die besten Talente intensiver wird, ist es für Unternehmen unerlässlich, ihre Arbeitgebermarke genauso strategisch und integriert zu gestalten wie ihre Absatzmarke.
Durch die Anwendung des IPM im Employer Branding können Unternehmen eine starke, konsistente und authentische Arbeitgebermarke entwickeln, die nicht nur potenzielle Mitarbeiter:innen anspricht, sondern auch bestehende Mitarbeiter:innern langfristig hält. Dies erfordert die gleiche Integration von Prozessen, eine klare Kundenorientierung – in diesem Fall die Orientierung an den Bedürfnissen der Mitarbeiter:innen – und eine dynamische Anpassungsfähigkeit, um auf Veränderungen im Arbeitsmarkt schnell reagieren zu können. Der IPM-Ansatz fördert so eine Unternehmenskultur, die nicht nur auf den Absatzmarkt ausgerichtet ist, sondern auch auf den Beschaffungsmarkt und die internen Strukturen, die für den langfristigen Unternehmenserfolg entscheidend sind.
Der strategische Vorteil für die C-Level-Ebene
Für Führungskräfte, die in einer zunehmend komplexen und unvorhersehbaren Geschäftsumgebung navigieren müssen, bietet der Integrativ-Prozessuale Marketingansatz eine wertvolle Perspektive. Er ermöglicht es, nicht nur auf kurzfristige Marktbewegungen zu reagieren, sondern das Unternehmen strategisch so auszurichten, dass es auch langfristig erfolgreich ist. Dieser Ansatz hilft, Silos abzubauen, Prozesse zu optimieren und eine Kultur der Kundenorientierung und Anpassungsfähigkeit zu schaffen. So verwundert es, dass sich der 4P-Ansatz vehement hält, obwohl dieser bereits fester Lehrinhalt in zahlreichen Modulhandbüchern der Hochschullandschaft ist.
Indem Sie diesen modernen Ansatz in Ihre strategischen Überlegungen integrieren, positionieren Sie Ihr Unternehmen nicht nur als wettbewerbsfähig, sondern als führend in einer Welt, in der der Kunde mehr Macht hat als je zuvor. Die Fähigkeit, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren und gleichzeitig tiefe, langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen, wird der entscheidende Faktor für den Erfolg Ihrer Organisation sein.
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