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11.10.2018

Instagram Nametag - QR-Code im neuen Gewand?

Kürzlich stellte Instagram sein neues Feature, den Nametag vor. Doch ist diese Funktion wirklich neu oder kommt sie lediglich im neuen Gewand daher?

Bereits 1994 entwickelte Denso Wave für Toyota den Quick Response Code, kurz QR-Code. Dieser erfreute sich insbesondere im Bereich der Logistik großer Popularität. Mit seiner Hilfe lassen sich heute noch vielzählige Informationen zu Produkten und Bauteilen schnell maschinell auslesen.

Wenig verwunderlich war es daher nicht, dass der QR-Code lange Zeit benötigte, um sich in anderen Bereichen, insbesondere in der Kommunikation sowie in den sozialen Medien zu etablieren. Lesegeräte bzw. Scanner waren damals kostspielige und unhandliche Geräte. Mit dem Aufkommen der ersten Multimediahandys und anschließend der Smartphones wurde der breite Einsatz ermöglicht. Diese verfügten über Kameras und die Möglichkeit mit speziellen Scanner-Apps den QR-Codes zu erfassen, sodass eine Vielzahl von Menschen die Codes nutzen konnten.

Das Marketing erschloss schnell den besonderen Nutzen für sich, sodass vor über 10 Jahren mit dem QR-Code ein crossmedialer Brückenschlag gefeiert wurde.

Heute zählt der Quick Response zu einer von Vielen belächelten, grafischen Darstellungen in der Welt des Marketings, aufgrund seines inflationären und oftmals sinnfreien Einsatzes.

Dabei bietet der QR-Code neben der Verlinkung auf Webseiten und Landingpages (häufig nur die Startseite) weitere Möglichkeiten, wie die Bereitstellung von weiterführenden Medien (PDF, Bilder, Videos uvm.) sowie kompletten Visitenkarteninhalten.

Darüber hinaus eignet er sich hervorragend in den unterschiedlichen Ausprägungen, gerade in den sozialen Medien, wie Facebook, Instagram, Facebook Messenger, Snapchat oder auf den Business-Netzwerken Xing und LinkedIn zum einfachen in Kontakt treten sowie zum Follower-Building im analogen Umfeld.

Die scanbaren Codes, wie z. B. der Instagram Nametag, können online oder offline kommuniziert werden und erlauben es dem User nach dem Scan sich das jeweilige Profil direkt anzeigen zu lassen. Gerade bei Kampagnen stellen diese QR-Codes eine Ergänzung und prägnante Alternative zu langen URLs auf die jeweiligen Profile dar und ermöglichen insbesondere eine rasche mobile Interaktion.

Ob man durch das Scannen einem Profil automatisch folgt, ist fraglich, jedoch gibt es von Instagram Bestrebungen dahin gehend, das Folgen mit dem Scan zu automatisieren.

Sollte diese Testfunktion dauerhaft ausgerollt werden, so würde zukünftig der Nametag gegenüber der einfachen URL präferiert in der Kommunikation verwendet werden. Es wäre auch davon auszugehen, dass Facebook dies für all seine Produkte (WhatsApp, Facebook Messenger) ausrollt.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Nametag kein innovatives Feature darstellt und den QR-Code wiederholt in einem neuen Gewand zeigt. Dennoch können der Snapchat-Klon und die Varianten der jeweiligen Social Media Plattformen eine schnelle Möglichkeit darstellen, Follower zu generieren.

Leidenschaft für evidenzbasierte Markenkommunikation. Als Ihr Partner teile ich Werte, Haltung und praxisnahe Einsichten in meinen Beiträgen.

Rudolf Moser Senior Kundenberater
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